Mit Bau 20 bleibt auf dem ehemaligen Schott-Areal in Jena ein wichtiges Stück Industriearchitektur des 20. Jahrhunderts erhalten. Das Gebäude ist Teil der historischen Bausubstanz, die einst die Produktionsstätten der Schott AG prägte und später in den Planungen des neuen ZEISS Hightech-Standorts Jena (HTSJ) bewusst als identitätsstiftendes Element integriert wurde.
Aus architektonischer Sicht bildet Bau 20 einen Gegenpol zu den großmaßstäblichen Neubauten, die seit 2019 auf dem Areal entstehen. Seine klare, funktionale Struktur mit großformatigen Fensterachsen, robustem Tragwerk und flexiblen Grundrissen machte ihn für eine Umnutzung prädestiniert. Anstatt abzureißen, entschied man sich, den Bestand zu sichern und technisch wie gestalterisch zu ertüchtigen.
Die Sanierung 2023/24 verfolgte das Ziel, Bestand und Innovation zu verbinden: Tragstrukturen wurden erhalten, die Fassade respektvoll überarbeitet, und im Inneren entstanden offene, kommunikative Arbeitswelten, die ZEISS bereits vor Fertigstellung des gesamten HTSJ erproben kann. Damit fungiert Bau 20 als Pilotprojekt, in dem moderne Arbeitskonzepte in einem industriellen Rahmen getestet und räumlich übersetzt werden.
Für den Gesamtcampus ist Bau 20 mehr als nur ein saniertes Gebäude – er ist Anker der Geschichte und zeigt, wie sich nachhaltige Revitalisierung in ein Hightech-Umfeld integrieren lässt, ohne den Charakter des Ortes zu verlieren.
Ort: Jena
Status: fertiggestellt
Baubeginn: 09|2023
Fertigstellung: 09|2024
Bruttogeschossfläche: 6.000 m2
Bruttorauminhalt: 21.000 m2
Kosten: ca. 10.000.000 EUR
Lph 1-7 (Teilleistungen)
Lph 8
Innenarchitektur: Nething Generalplaner GmbH, Neu-Ulm
Tragwerk: IB Gerhardt, Jena
HLS: AirConsult, Jena
Elektro: IB Lenich, Zeulenroda-Triebes
Freianlagen: TOPOTEK1, Berlin
Brandschutz: Krebs + Kiefer, Mannheim
Brandschutzprüfung: Dr. Porzt, Zella-Mehlis